So entsteht ein Gipsverband
Gipsverbände sind ein Hilfsmittel bei der konservativen Behandlung und kommen vorwiegend bei unkomplizierten Knochenbrüche (Frakturen) im Einsatz, d. h. Knochenbrüche, bei denen die Bruchstelle nicht verschoben ist und keine Knochensplitter entstanden sind.
Bei komplizierten Knochenbrüche hingegen ist ein chirurgischer Eingriff oft unumgänglich.
Ein Gipsverband stabilisiert den betroffenen Körperteil und verhindert dessen Beweglichkeit, bei Knochenbrüchen ist es wichtig die verletzten Körperteile ruhig zu stellen um den Heilungsverlauf zu unterstützen.
Ein Gipsverband besteht aus einem sogenannten Unterzug (meist aus einem Baumwollmaterial), einer Schicht aus weicher Polsterwatte (wie auf dem Bild oben erkennbar) und einer harten Schicht aus Gips.
Vor dem Anlegen werden die Gipsbinden kurz in kaltes Wasser getaucht und ausgedrückt. Dann umwickelt der Arzt bzw. der Krankenpfleger den Arm oder das Bein von körperfern (distal) nach körpernah (proximal). Er streicht jede Gipsbinde nach dem Anlegen glatt, damit sich die einzelnen Lagen aneinander und an die Extremität schmiegen und keine Falten entstehen.
Bei bestimmten Frakturen können Hilfsmittel bei der Reposition helfen (so wie im Bild, wo die Hand unter Zug ist). Dabei ist es wichtig ist, dass sich die Fraktur in reponierter Stellung verhakt und durch den Gipsverband halten lässt.
Die Enden des Unterzugs und der Polsterung werden nicht mit eingewickelt, sondern am Schluss umgeschlagen und mit einer weiteren Gipsbinde fixiert. So entsteht eine gepolsterte Kante. Insgesamt kann der fertig angelegte Gipsverband noch etwa fünf bis zehn Minuten nachbearbeitet und korrigiert werden.