Was ist ein Gilchrist-Verband und wann legt man ihn an?
Erfunden wurde der der Gilchrist-Verband vor über 100 Jahren vom amerikanischen Hautarzt Thomas C. Gilchrist. Anlegen kann man diesen Stützverband nach Verletzungen oder Operationen, um Schulter und Arm in einer bestimmten Stellung ruhig zu stellen (Immobilisation) und gleichzeitig zu stützen.
Dabei liegt der Oberarm der verletzten Seite seitlich eng am Oberkörper an, der Ellbogen ist im rechten Winkel gebeugt und der Unterarm liegt vorne am Bauch auf.
Ist der Gilchrist-Verband fertig angelegt, wird die Last des Armes von einer Schlaufe gehalten, die um den Hals des Patienten hängt. Der verletzte Arm ist im Bereich des Handgelenks und des Ellbogens aufgehängt.
Ein Gilchrist-Verband wird häufig nach folgenden Verletzungen angelegt:
- Ausrenkung der Schulter (Schulterluxation)
- Bruch des Oberarmknochens in der Nähe der Schulter (proximale Humerusfraktur bzw. Humeruskopffraktur)
- Bruch des Schlüsselbeins im äußeren Bereich (laterale Claviculafraktur)
- Verletzung des Schultereckgelenks (AC-Luxation)
Wie lange ein Gilchrist-Verband getragen werden muss, hängt von der Art der Verletzung oder der vorangegangenen Operation ab. Die Tragedauer beträgt meist zwei bis sechs Wochen mit anschließender gezielter Wiederherstellung der Beweglichkeit durch Physiotherapie.
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